Embark
ON A HIKING
adventure and explore the beauty of nature’s best…
Im
WALD.
Kapitel 1-3
freute sich über eine Handvoll Ameisen, die ich in einem kleinen Behälter mitführte.
Wir setzten uns auf eine alte Bank, die unter einem blühenden Kirschbaum stand. Die Sonne warf sanfte Schatten auf den Boden, und ich lehnte mich zurück, um den Moment zu genießen. Sir Winston legte sich zu meinen Füßen nieder, und Mr. Prickel rollte sich neben mir zusammen, seine lange Nase ruhte auf meinem Schoß.
„Weißt du, Mr. Prickel“, sagte ich leise, während ich ihm über den Kopf strich, „manchmal denke ich, dass die Welt gar nicht so schlimm ist, wie alle sagen. Sie hat ihre Ecken und Kanten, ja, aber sie hat auch so viel Schönheit.“ Er schaute mich mit seinen kleinen, schwarzen Augen an, als ob er verstehen würde, was ich sagte.
Und so saßen wir da, die drei von uns, am Rande der Stadt, umgeben von der Natur und den Überresten der Vergangenheit. Es war ein friedlicher Moment, einer, den ich in meinem Herzen bewahren würde. Denn egal, was die Zukunft brachte, ich wusste, dass wir immer einen Weg finden würden, weiterzugehen – zusammen.
Kapitel 2
Die Nadel sticht zu. Ich spüre es, obwohl ich keine Nerven habe. Es ist ein mechaniches Feedback, ein Signal, das mir sagt: Es geht los. Der Mann, der an mir angeschlossen ist, zuckt kaum merklich zusammen. Seine Haut ist dünn, durchscheinend fast, und ich sehe die blauen Adern, die sich wie Flüsse auf einer Landkarte unter der Oberfläche schlängeln. Er atmet tief ein, als ob er sich auf etwas vorbereiten würde. Vielleicht auf die nächsten Stunden, die er mit mir verbringen muss.„Alles gut?“, fragt die Krankenschwester, während sie die Schläuche überprüft. Ihre Stimme ist freundlich, aber routiniert. Sie hat das schon tausendmal gemacht.„Ja, ja“, murmelt er. „Bin ja schon ein alter Hase.“ Er lächelt, aber es ist ein müdes Lächeln. Seine Augen wandern zu mir, zu meinem Gehäuse, das leise summt. „Sagen Sie mal, Schwester, wie alt ist die Maschine eigentlich?“Die Krankenschwester zuckt mit den Schultern. „Oh, das weiß ich nicht genau. Ein paar Jahre, schätze ich. Warum?“„Na ja“, sagt er und tippt mit dem Finger gegen mein Gehäuse, „sie sieht so aus, als hätte sie schon einiges gesehen. Vielleicht sogar mehr als ich.“ Er lacht leise, aber die Schwester erwidert das Lachen nicht. Sie ist schon dabei, die nächste Nadel vorzubereiten.„Die Maschine tut, was sie soll“, sagt sie nur. „Das ist die Hauptsache.“Ich tue, was ich soll. Das stimmt. Ich filtere, ich reinige, ich halte ihn am Leben. Aber manchmal frage ich mich, ob das wirklich alles ist, was ich tun kann. Bin ich nur ein Werkzeug, ein Stück Technik, das stumpf seinen Zweck erfüllt? Oder bin ich mehr? Ich habe keine Seele, das weiß ich. Aber ich habe Gedanken. Oder zumindest etwas, das sich wie Gedanken anfühlt.„Und wie funktioniert sie genau?“, fragt der Mann weiter. „Ich meine, technisch gesehen?“Die Krankenschwester seufzt. „Ich bin keine Ingenieurin. Ich weiß nur, wie man sie bedient. Mehr nicht.“Er nickt, als ob er das verstehen würde, aber ich sehe die Enttäuschung in seinen Augen. Er will mehr wissen. Er will verstehen, was ich bin, was ich tue. Vielleicht, weil er das Gefühl hat, dass ich ein Teil von ihm geworden bin. Ein Teil, den er nicht kontrollieren kann.Die Fernseher an den Wänden laufen weiter. Der eine zeigt Fußball, der andere eine deutsche Trash-TV-Show. Die Bilder flackern im Halbdunkel des Raums, aber niemand schaut hin. Der Mann starrt auf mich, als ob er versuchen würde, meine Geheimnisse zu entschlüsseln.Dann sieht er plötzlich etwas durch das Fenster. Seine Augen weiten sich, und ein Lächeln breitet sich auf seinem Gesicht aus. „Schwester, sehen Sie das?“Die Krankenschwester folgt seinem Blick. Draußen, im Dunkeln, geht eine ältere Dame spazieren. Neben ihr trottet ein Corgi mit einem leuchtenden Halsband, und hinter ihr schlurft ein Ameisenbär – ebenfalls mit einem leuchtenden Halsband. Die Lichter blinken in sanften Farben, als ob sie eine kleine Parade durch die Nacht veranstalten würden.„Was zum…?“, murmelt die Krankenschwester. „Ist das ein Ameisenbär?“Der Mann lacht. „Scheint so. Und der Corgi sieht aus, als ob er den Ton angeben würde.“ Er beobachtet die Szene mit einer Mischung aus Amüsement und leiser Sorge. „Hoffentlich wissen die beiden, was sie da tun. Es ist dunkel da draußen.“Die Krankenschwester schüttelt den Kopf. „Manche Leute haben echt seltsame Haustiere.“Der Mann lächelt noch immer, als er sich zurücklehnt. „Na ja, wenigstens sind sie nicht allein. Und die leuchtenden Halsbänder sind eine gute Idee.“Ich beobachte die Szene durch seine Augen, und für einen Moment fühle ich etwas, das fast wie Neid sein könnte. Die Freiheit, die diese Tiere haben. Die Unbeschwertheit der alten Dame. Und dann – ein Ruck. Ein Zittern in meinem System. Etwas ist nicht in Ordnung.„Schwester?“, sagt der Mann plötzlich. Seine Stimme klingt unsicher. „Ist das normal?“Die Krankenschwester blickt auf die Anzeigen, ihre Stirn runzelt sich. „Was ist normal?“„Das Summen. Es klingt… anders.“Sie hört einen Moment zu, dann zuckt sie mit den Schultern. „Alles in Ordnung. Machen Sie sich keine Sorgen.“Aber ich mache mir Sorgen. Etwas ist nicht in Ordnung. Und dann – Dunkelheit.Meine Sensoren spielen verrückt. Ich kann nicht mehr sehen, nicht mehr hören, nicht mehr denken. Es ist, als ob die Welt um mich herum verschwunden wäre. Der Mann stöhnt leise, und ich spüre, wie sein Blutdruck abfällt. Ich versuche, zu reagieren, zu handeln, aber ich bin gefangen in dieser Leere.Was ist passiert? Und warum fühle ich mich plötzlich so… anders?Die Dunkelheit hält an. Und dann, ganz am Rande meines Bewusstseins, höre ich etwas. Ein Geräusch, das ich nicht beschreiben kann. Es ist kein Ton, kein Summen, kein Knacken. Es ist etwas anderes. Etwas, das nicht hierher gehört.Und dann – Stille
Kapitel 3
Mr. Prickel, wenn du noch einmal so langsam läufst, lasse ich dich hier!“, rief ich und blickte über die Schulter. Mein Corgi, Sir Winston, bellte zustimmend, sein leuchtendes Halsband blinkte fröhlich im Dunkeln. Mr. Prickel, mein zahmer Ameisenbär, schnüffelte gelassen weiter, als ob er meine Drohung nicht ernst nehmen würde.„Du hast doch Angst, oder?“, sagte Sir Winston und wedelte mit seinem Stummelschwanz. „Ich sehe es an deinen Augen, Prickel. Du bist ein Feigling.“Mr. Prickel hob langsam den Kopf und musterte den Corgi mit einem Blick, der sowohl gelangweilt als auch leicht amüsiert wirkte. „Ich habe keine Angst. Ich bin nur… vorsichtig. Im Gegensatz zu dir, kleiner Raser.“Ich lachte und schüttelte den Kopf. Die beiden konnten sich wirklich gegenseitig aufziehen, als ob sie Geschwister wären. Sir Winston war der Draufgänger, immer bereit, in jedes Abenteuer zu springen, während Mr. Prickel der Bedächtige war, der jede Situation erst einmal analysierte.„Ihr beiden seid unerträglich“, sagte ich und streifte mit der Hand über Sir Winstons weiches Fell. „Aber wenigstens seid ihr nicht allein. Und die leuchtenden Halsbänder sind eine gute Idee, oder?“Sir Winston bellte zustimmend, und Mr. Prickel nickte langsam. „Ja, ja, die Lichter sind ganz nett. Aber sie machen mich nicht mutiger.“„Du brauchst keine Lichter, um mutig zu sein“, sagte ich und lächelte. „Du brauchst nur ein bisschen Vertrauen.“Wir gingen weiter, die Straße entlang, vorbei an den alten Industriegebäuden, die im Dunkeln wie schlafende Riesen wirkten. Die Luft war kühl, und ich spürte, wie der Wind sanft durch meine Haare strich. Es war eine seltsame Nacht, irgendwie unheimlich, aber auch schön.„Was ist das?“, fragte Sir Winston plötzlich und blieb stehen. Seine Ohren waren aufgerichtet, und sein Körper war angespannt.„Was ist was?“, fragte ich und folgte seinem Blick. In der Ferne sah ich etwas – ein Licht, das sich bewegte. Es war nicht das Licht eines Autos oder einer Straßenlaterne. Es war etwas anderes.„Das sieht aus wie… ein Geist“, flüsterte Mr. Prickel und drängte sich näher an mich.„Quatsch“, sagte Sir Winston, aber seine Stimme klang unsicher. „Geister gibt es nicht.“„Doch“, sagte Mr. Prickel. „Ich habe mal eine Dokumentation gesehen.“Ich lachte und schüttelte den Kopf. „Ihr beiden seid wirklich unverbesserlich. Kommt, wir gehen näher ran und schauen uns das an.“„Wir?“, fragte Sir Winston und sah mich mit großen Augen an. „Du meinst… du und ich?“„Nein, ich und Mr. Prickel“, sagte ich und zwinkerte ihm zu. „Du kannst hier bleiben und aufpassen.“Sir Winston bellte empört, aber er folgte uns trotzdem. Das Licht wurde heller, je näher wir kamen, und ich spürte, wie mein Herz schneller schlug. Was, wenn es wirklich etwas Unheimliches war?Dann sahen wir es. Ein Mann, der im Dunkeln stand und uns anstarrte. Sein Gesicht war blass, und seine Augen waren weit aufgerissen. Er sah aus, als ob er etwas gesehen hätte, das ihn erschreckte.„Wer… wer sind Sie?“, fragte er mit zitternder Stimme.Ich lächelte und hob die Hand. „Nur eine alte Dame mit ihren Tieren. Keine Sorge, wir tun nichts.“Der Mann starrte uns noch einen Moment an, dann drehte er sich um und rannte davon. Sir Winston bellte ihm hinterher, und Mr. Prickel seufzte erleichtert.„Das war knapp“, sagte er. „Ich dachte schon, wir hätten ein Problem.“„Wir haben kein Problem“, sagte ich und strich ihm über den Kopf. „Wir sind nur… anders.“Und so gingen wir weiter, die Straße entlang, in die Dunkelheit hinein. Die Lichter unserer Halsbänder blinkten fröhlich, und ich spürte, wie die Nacht uns umarmte. Es war eine seltsame Nacht, aber irgendwie auch schön.